Wann es sinnvoll sein kann, Unterstützung zu suchen
Viele Menschen fragen sich: „Brauche ich wirklich Coaching oder Beratung? Sollte ich das nicht allein schaffen?“ Solche Gedanken sind völlig normal, können aber dazu führen, dass man sich überfordert oder im Kreis dreht, ohne eine Lösung zu finden.
Oft spielen dabei innere Stimmen eine Rolle, die Selbstabwertung erzeugen: „Andere schaffen das doch auch alleine, warum ich nicht?“ oder „Ich bin zu schwach, wenn ich Hilfe brauche.“ Gleichzeitig besteht die Sorge vor dem Blick von außen: „Wenn ich Hilfe suche, denken andere, ich sei nicht normal oder habe versagt.“ Diese Ängste und Selbstzweifel verhindern häufig den ersten Schritt – obwohl genau er entlastend wirken kann.
Eine Klientin hat das einmal so beschrieben: „Alle in meinem Umfeld – Freunde, Bekannte, Familie – scheinen mit solchen Situationen problemlos klarzukommen. Und ich? Ich schaffe das nicht. Ich dachte, da stimmt etwas nicht mit mir. Andere sind viel stärker.“ Im Laufe unserer gemeinsamen Arbeit stellte sie fest, dass es nicht um Stärke oder Schwäche geht. Jeder Mensch hat seine eigenen Herausforderungen, und es ist völlig in Ordnung, sich dafür Unterstützung zu holen.
Die Entscheidung, Unterstützung in Anspruch zu nehmen, ist daher kein Zeichen von Schwäche, sondern Ausdruck von Selbstfürsorge. Sie ermöglicht, Klarheit zu gewinnen, Perspektiven zu erweitern und konstruktive Schritte zu entwickeln – ganz unabhängig davon, wie andere mit ähnlichen Situationen umgehen.
Wann Coaching oder Beratung hilfreich sein kann
Es gibt viele Situationen, in denen Coaching oder Beratung unterstützend wirken kann. Manche Anlässe ergeben sich aus akuten Belastungen, andere aus dem Wunsch nach Prävention oder persönlicher Entwicklung.
Häufige Anlässe sind zum Beispiel:
- Akute Belastungen – wenn Dir alles über den Kopf wächst, Konflikte Dich stark belasten oder Du das Gefühl hast, keine Ruhe mehr zu finden.
- Übergänge im Leben – ein neuer Job, eine Trennung, Elternschaft, Trauer oder der Übergang in den Ruhestand. Solche Phasen bringen oft Unsicherheit und viele Fragen mit sich, bei denen es hilfreich sein kann, jemanden neutralen an der Seite zu haben.
- Gefühl, festzustecken – wenn sich Gedanken immer wieder im Kreis drehen oder Du ständig in ähnlichen Mustern landest, ohne zu wissen, wie Du sie durchbrechen kannst.
- Wunsch nach Entwicklung – wenn Du Dein Selbstbewusstsein stärken, Deine Kommunikation verbessern oder Deine persönlichen Ziele klarer sehen möchtest.
Eine Person, die ich begleiten durfte, fasste ihre Erfahrung einmal so zusammen: „Eigentlich war bei mir alles in Ordnung – und trotzdem hatte ich das Gefühl, dass da mehr möglich ist. Ich wollte nicht warten, bis es mir richtig schlecht geht. Im Nachhinein bin ich froh, dass ich diesen Schritt gemacht habe, denn es hat sich so viel mehr entwickelt, als ich erwartet hätte.“
Der Mythos: „Nur wenn etwas nicht stimmt“
Vielleicht kennst Du den Gedanken: „Ich muss erst am Limit sein, bevor ich mir Hilfe erlaube.“ Viele Menschen merken gar nicht, dass sie schon längst über ihre eigenen Grenzen gehen und sich total verausgaben. Warnsignale Deines Körpers – wie Verspannungen, Kopfschmerzen oder Schlaflosigkeit – werden oft rationalisiert oder ignoriert. Du findest scheinbar gute Gründe, warum es gerade noch „okay“ ist, doch Dein Körper und Dein Geist senden klare Signale: Es ist Zeit, etwas für DICH zu tun.
Beratung oder Coaching ist jedoch nicht nur dann sinnvoll, wenn es „brennt“. Sie kann auch präventiv wertvoll sein – zum Beispiel, um:
- Deine inneren Ressourcen zu stärken,
- Resilienz aufzubauen,
- Entscheidungen mit mehr Klarheit und Ruhe zu treffen,
- Dich selbst besser kennenzulernen, Deine eigenen Bedürfnisse zu erkennen und ihnen Raum zu geben.
Mal ehrlich: Gehst Du zur Prophylaxe beim Zahnarzt, bevor etwas weh tut?
So ähnlich kann Coaching oder Beratung wirken – ein sicherer Raum, um Dich selbst besser kennenzulernen, Deine Signale wahrzunehmen und frühzeitig zu handeln, bevor Belastungen sich aufstauen.
Selbst-Check: Woran du merkst, dass es Zeit sein könnte ?
Manchmal ist die Entscheidung gar nicht so leicht.
Diese Fragen können Dir eine Orientierung geben:
- Belasten Dich Gedanken oder Themen, die immer wiederkehren?
- Hast Du das Gefühl, Dich im Kreis zu drehen, ohne eine Lösung zu finden?
- Wünschst Du Dir eine neutrale Person, die zuhört, statt Dir Ratschläge zu geben wie Freunde oder Familie?
- Möchtest Du Deine eigenen Antworten und Lösungen finden – passgenau für Dich – statt die anderer zu übernehmen?
- Merkst Du, dass Du Dich weiterentwickeln möchtest, aber Dir der Weg noch unklar ist?
- Würde es Dir guttun, Dich mit Menschen auszutauschen, die Ähnliches erleben?
Wenn Du eine oder mehrere dieser Fragen mit „Ja“ beantworten kannst, könnte es sinnvoll sein, Dir Unterstützung zu holen – nicht, weil Du schwach bist, sondern weil Du Dir selbst wichtig bist.
Fazit
Unterstützung zu suchen, ist kein Zeichen von Schwäche, sondern ein Ausdruck von Selbstfürsorge. Coaching oder Beratung können Dir helfen, Klarheit zu gewinnen, neue Perspektiven zu entwickeln und Dich in Deinem Alltag leichter zu fühlen.
Wenn Du Dich in einigen Punkten wiedererkennst, könnte ein erstes Gespräch genau der richtige nächste Schritt für Dich sein – um herauszufinden, ob Coaching oder Beratung zu Dir und Deiner aktuellen Situation passt.
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