…oder: Wie möchte ich Menschen begegnen, wenn ich Verantwortung trage?
Es gibt Menschen, die glauben, Führung beginne mit einem Titel.
Doch Führung beginnt oft viel früher – in dem Moment, in dem wir spüren, dass unser Verhalten Wirkung hat.
Und vielleicht wird sie erst dann wirklich, wenn wir Verantwortung nicht als Last, sondern als Beziehung verstehen.
Viele neue Führungskräfte suchen nach dem richtigen Führungsstil, als gäbe es eine Methode, die zuverlässig funktioniert – unabhängig vom Menschen, vom Team, vom Kontext.
Aber Führung ist kein Werkzeugkoffer, den wir öffnen, wenn es schwierig wird.
Führung ist ein innerer Ort, von dem aus wir sprechen, entscheiden, wirken.
Modelle können Orientierung geben – aber keine Verbindung herstellen
In Büchern und Seminaren begegnen uns bekannte Führungsstile:
- autoritäre,
- kooperative,
- transformationale,
- transaktionale,
- laissez-faire,
- situative Führung und viele weitere.
Sie beschreiben Wege, wie Autorität entstehen kann, wie Beteiligung wächst, wie Teams Verantwortung übernehmen.
Und es stimmt: Solche Modelle können Klarheit schaffen. Sie können Sprache geben für etwas, das wir intuitiv längst spüren.
Doch sie beantworten nicht die Frage, die jede Führungspersönlichkeit irgendwann einholt:
Wie möchte ich führen – als Mensch?
Hypnosystemische Führung – Wenn Haltung zur Einladung wird
Hypnosystemisches Denken berührt einen anderen Kern von Führung. Es fragt nicht zuerst: „Welche Technik hilft mir hier?“
Sondern:
✨ Welche Haltung braucht dieser Moment, damit in meiner Gegenwart Entwicklung möglich wird?
✨ Wie kann Macht nicht gegen, sondern für ein System wirken?
✨ Wie kann Sprache nicht verletzen, sondern Räume öffnen?
Dieser Führungsstil ist kein klassischer, klar definierter Führungsstil im Sinne von autoritär oder kooperativ, sondern eher ein integrativer, ressourcenorientierter Ansatz zur Führung und Beratung, der aus dem Coaching und der Therapie stammt.
Führung wird dann weniger zu einer Methode – und mehr zu einer Form von Präsenz:
Ein Raum, in dem Menschen atmen können.
Ein Kontext, in dem sie sich zeigen dürfen, ohne beschämt zu werden.
Ein Ort, an dem Verantwortung wächst, weil sie geteilt werden darf.
Haltung entscheidet, nicht Technik
Die Frage ist selten: „Beherrsche ich den richtigen Führungsstil?“
Sondern vielleicht eher:
🌿 Bin ich gerade verbunden – mit mir, mit den Menschen, mit dem Ziel?
🌿 Kann ich würdigen, auch wenn ich korrigiere?
🌿 Kann ich führen, ohne jemanden klein zu machen – auch mich selbst nicht?
🌿 Kann ich Grenzen setzen, ohne Beziehung abzuschneiden?
Führung bedeutet dann nicht, Menschen zu formen, sondern Räume zu gestalten, in denen sie sich entwickeln können, und auch die Führungskraft sich selbst.
Ein Führungsstil, der wächst statt funktioniert
Vielleicht gibt es nicht den Führungsstil.
Vielleicht gibt es nur eine stimmige Weise, in Beziehung zu sein:
Manchmal führt Klarheit.
Manchmal führt Zuhören.
Manchmal führt ein Satz.
Manchmal ein Schweigen.
Und manchmal das Eingeständnis:
„Ich weiß es gerade nicht – aber ich bleibe im Kontakt.“
So wird Führung nicht zur Technik, sondern zu einer menschlichen Fähigkeit, Wirkung zu haben, ohne zu verletzen. Und Verantwortung zu tragen, ohne sich selbst zu verlieren.
🌿 Reflexion statt Anleitung
Als Impulsfragen zur Selbstreflexion der eigenen Führungsrolle lade ich Dich ein, Dich mit folgenden Punkten auseinanderzusetzen:
🔹 Was in mir führt, wenn ich führe?
🔹 Welche Wirkung wünsche ich mir – nicht nur kurzfristig, sondern für die Menschen, die mit mir arbeiten?
🔹 Wo kann ich Macht hilfreicher einsetzen?
🔹 Wie möchte ich sprechen, wenn andere zuhören müssen?
💬 Fazit
Führung beginnt nicht mit einer Methode, sondern mit einem Moment von Bewusstheit:
Wie möchte ich diesem Menschen jetzt begegnen – wissend, dass mein Verhalten für ihn Bedeutung haben wird?
Vielleicht ist das der eigentliche Führungsstil.
Möchtest Du Deine Führungshaltung auf diese Weise entwickeln? Kontaktiere mich gerne.
🌾 Schlusszitat
„Führen heißt, Räume zu öffnen, in denen Menschen werden dürfen, wer sie sind – und wer sie werden können.“




